Gibt es bei den Konsumenten neue Bedürfnisse die einen Gewinn versprechen, so werden sie von den Handelsketten aufgegriffen und umgesetzt. Einer dieser Trends sind Biolebensmittel und Produkte aus heimischer Landwirtschaft, diese findet man jetzt vermehrt in den Supermärkten. Dabei hat es in den Orten vor Jahren noch Bäckereien, Fleischereien, Bauernmärkte und ab Hof Verkauf gegeben, wo man sich mit naturnahen Produkten eindecken konnte. Es bedurfte der Werbung: „ Ja natürlich“. Ein großer Unterschied herrscht zwischen der Stimmung auf dem Villacher Wochenmarkt und der Stimmung in einem „Ja natürlich Supermarkt“. Am Wochenmarkt läuft der Schmäh, der kleine Tratsch, die persönliche Ansprache. Eine kleine Kostprobe gefällig und nicht klinische Verpackung. Über den neuen „Menschenschlag“ den die EKZ hervorbringen schreibt Pfarrer Dr. Deibler: „Die Geschäfte haben keine Eingangstüren, daher grüßt auch niemand beim Betreten oder beim Verlassen des Geschäftes. Die Angestellten sitzen wie betäubt an der Kassa oder schlichten stumm und unbeteiligt Ware in die Regale. Ich habe in Einkaufszentren immer den Eindruck, als ob die Menschen hier in Hypnose wären, ferngesteuert, von Bildern und Markennamen hierhin und dorthin gezogen, ihre menschlichen Qualitäten vergessend.“
Eine Perspektive für die Zukunft könnte sein, dass wie beim Straßenverkehr ein Umdenken einsetzt. Vor Jahrzehnten wurden immer mehr und immer breitere Straßen durch die Landschaft und durch die Orte gebaut. Heute ist man um eine Verkehrsberuhigung bemüht, es werden Straßen rückgebaut. Es hat nicht mehr die größtmögliche Mobilität den Vorrang, sondern Lebensqualität und Wohnqualität. Werden auch die EKZ in Zukunft nicht mehr und noch größer, sondern werden sie zurückgebaut? In der Innenstadt, im Ortskern der umliegenden Gemeinden würde es dann wieder mehr Nachhaltigkeit, Wertschöpfung und Leben geben.