sepa:iban.bic III

Am nächsten Morgen regnete es und der Vater bot dem Einkäufer an, einen weiteren  Tag  am Bauernhof zu verbringen, was dieser gerne annahm. Niemand wäre auf die Idee gekommen, dafür etwas zu verlangen, dies war einfach Gastfreundschaft. Bei unserer großen Familie war es egal, ob eine Person mehr oder weniger beim Essen am Tisch saß. Mit dem Hinweis, er müsse in den Nachbarorten seiner Arbeit nachgehen, verabschiedete sich der Holzeinkäufer am dritten Tag. Der Vater wird von der Firma Bescheid bekommen, zwecks Liefertermin und eine Zusage für den guten Preis. Bei den vielen Kindern war das Geld am Bauernhof immer knapp, der Vater war guter Dinge.

Am Sonntag besuchten wir mit dem Vater, Vota, den Gottesdienst in der Pfarrkirche. Die Mutter,  Muata,  und die  Schwester bereiteten das Mittagessen vor. Nach der heiligen Messe standen am Kirchenplatz die  Bauern aus der Nachbarschaft  beisammen. Bald kam die Rede auf den Holzeinkäufer Fredl, der im ganzen Gemeindegebiet unterwegs war. Ein Bauer wusste zu berichten, dass er einmal für ein Oberkärntner Sägewerk tätig gewesen ist, aber jetzt dort nicht mehr beschäftigt war. Auf keinen Fall war er berechtigt für das Sägewerk Holzeinkäufe zu tätigen. Dem Fredl ging es nur  darum, auf einem Bauernhof ein paar Tage gut zu essen und zu schlafen und so seine Zeit zu verbringen. Die Bauern hatten eine Mords Hetz, als ihnen bewusst wurde,  dass sie auf diesen Schmäh hereingefallen sind. Niemand dachte daran, den „falschen“ Holzeinkäufer bei der Polizei anzuzeigen oder ihn zu verfolgen. Ein Esser mehr oder weniger hat bei niemandem einen Schaden angerichtet. Heute, da alles an das Tageslicht kam, gab es für alle etwas zum Lachen.

Betrüger und Kriminelle hat es immer schon gegeben, vielleicht waren sie früher nur liebenswerter und nicht so auf das Geld bedacht.

Brettljausn.

sepa:iban.bic II

Anfang März, nach der Schneeschmelze, beginnt man am Bauernhof die Felder und Äcker von Laub und allerlei Geäst zu reinigen. An manchen Stellen werden auch die Sträucher zwischen den Wiesen zurückgeschnitten und vorhandene Holzzäune instandgesetzt. Die Schäden, welche der Schnee über den Winter verursacht hat beseitigt. Mit den Vorbereitungen für das Ackern beginnen, den Mist ausführen und streuen.  In den Hanglagen wurde vor dem Pflügen am unteren Ackerrand ein Pflugschar breit, die Erde mit einer Schaufel ausgehoben. Diese Erde wurde mit einem Karren an den oberen Ackerrand gebracht und dort abgeladen. Ansonsten wäre beim Pflügen jedes Mal ein Pflugschar breit Erde in der Wiese gelandet und nach Jahren hätte diese Erde am oberen Ackerrand gefehlt. Auf  unserem Bergbauernhof wurde der Pflug von zwei Pferden gezogen. Wir hatten ein Norikerpferd und das zweite Pferd wurde vom Nachbarn ausgeborgt. Bereits als Volksschulkinder haben wir die Pferde geführt, sind ihnen „vorgegangen“,  der Vater hat den Pflug geführt. Wir mussten dabei achtgeben, dass ein Pferd in der letzten Furche gegangen ist und das andere am Ackerboden. Wir hatten Mühe, nicht unter die Hufe der großen und schweren Zugpferde zu geraten. Der schwierigste Moment war das Wenden der Pferde am Ackerrand, manchmal zusätzlich erschwert, dass nicht viel Platz zur Verfügung stand. Nach dem Sähen des Getreides wurde die Saat mit der Egge eingeeggt, dafür genügte der Norikerhengst.  Dabei das Pferd zu führen war ein Kinderspiel.

An einem Nachmittag näherte sich uns bei den Aufräumarbeiten am Feld ein Herr in der Kleidung eines Försters. Grüne Kniekerbockerhosen, einen grünen Lodenjanker, festes Schuhwerk. Im Gesicht einen Bart und auf dem Kopf einen Försterhut. Er fragte uns Kinder nach dem Vater, dieser war aber auswärts  im Holzschlag. Der älteste Bruder, schon als Erbe für den Bauernhof bestimmt, fragte nach, um was es geht. Der fremde Herr stellte sich als Holzeinkäufer eines Oberkärntner Sägewerkes vor.  Er sei auf der Suche nach Eichen und er habe hier Laubwald, wir nannten es das Mösel, einige Eichen gesehen. Er könnte,  dank der  starken Nachfrage, einen sehr guten Preis zahlen. Der Bruder, welcher die  landwirtschaftliche Fachschule Stiegerhof besuchte machte sich bereit den Holzeinkäufer zu begleiten und ihm unseren, auf den Feldern verstreuten,  Eichenbestand zu zeigen. Am späten Nachmittag, rechtzeitig zur Stallarbeit, die Kühe füttern und melken, kehrten der Bruder und der Holzeinkäufer in das Bauernhaus zurück. In der Küche, wo gekocht, gegessen, Radio gehört, gelesen, gestrickt und wir unsere Schulaufgaben machten wurde der Besucher zu einer Bauernjause eingeladen. Die Mutter stellte dem Holzeinkäufer eine kräftige Jause auf den Tisch mit Speck, Hauswürstel, Käse, Most und Brot, wo der Förster kräftig zulangte. Der größere Bruder war von der Zusage, dass die Eichen zu diesem Preis aufgekauft werden, begeistert.  Die Eichen würden wir selbst fällen, da der Vater zeitweise bei anderen Bauern das Holzfällen besorgte. Wir größeren Kinder erledigten die Stallarbeit und als wir damit fertig waren, war auch der Vater  zuhause. Dieser unterhielt sich in der Küche mit dem Holzeinkäufer. Es war bereits dunkel und der Holzeinkäufer, der zu Fuß unterwegs war, durfte auf dem Diwan, welcher in einer Ecke der Küche stand, übernachten. Er hätte am nächsten Tag in der Nachbarschaft auch Bäume zu besichtigen und für seine Firma einzukaufen. Wir Kinder gingen zu Bett.

Guter Preis.

sepa:iban.bic l

Jeder, der eine Überweisung bei einer Bank durchführt, ist ab 1.2. durch eine EU-Verordnung verpflichtet, statt der gewohnten Kontonummer und Bankleitzahl den IBAN und BIC auf dem Zahlschein einzutragen. Die Verordnung SEPA (Single Euro Payments Area) zwingt, vor allem ältere Personen, welche die Zahlscheine noch händisch ausfüllen, zu einer Denk- und Schreibleistung. Der positive Aspekt der Umstellung, die neuen Kontonummern zu merken ist eine beachtliche Gedächtnisübung und so kann sich mancher den Besuch eines Gedächtnistrainings ersparen. Meine bestehende Kontonummer bestand aus vier Ziffern, die ich mir leicht gemerkt habe, der  IBAN Code besteht aus zwanzig Zeichen.

Die Unsicherheit der Bankkunden in Zusammenhang mit der SEPA-Einführung nützen viele Gauner und  kriminelle Internetbetrügerbanden aus und versenden Phishing E-Mails, wo sie die Empfänger auffordern ihre Kontodaten zwecks Datenabgleichung bekannt zu geben. Heute habe ich in einer Lokalzeitung gelesen, dass ein Pensionist auf ein solches Email, Datenabgleichung wegen SEPA-Einführung,  geantwortet hat und dann noch von einer Dame angerufen wurde um die restlichen Pinnwörter durchzugeben. Zwei Tage später waren von seinem Konto zigtausende Euro unwiederbringlich abgebucht.

In einem ähnlichen Fall wurde eine Frau per Email verständigt, dass sie eine hohe Gewinnausschüttung erwartet. Für die Überweisung  müsste sie ihre Kontodaten und eine Überweisung von dreitausend Euro vornehmen. Es hat keine Gewinnausschüttung gegeben und die dreitausend Euro waren auch weg. Beide Beispiele zeigen, dass immer wieder Emailempfänger auf Internetbetrüger hereinfallen. Wobei die verschiedensten Organisationen die Konsumenten vor diesen Betrügern warnen.

Eine Schwachstelle ist, dass einige Internetbenützer keine Virensoftware verwenden oder dass der Emailanbieter keinen ausreichenden Schutz vor SpamMails bietet. Die Regel von mir ist es nicht, meinen Spamordner zu öffnen und mir die Email anzusehen.  Nur für diesen Artikel werfe ich einen Blick in meinen Spamordner und sehe, dass auch mir solche Phishing-E-Mails zugesandt wurden.

Sehr geehrter Kunde.
Wie Ihnen wahrscheinlich bekannt ist, tritt ab 01.Februar 2014 das neue SEPA-Zahlungssystem in Kraft. SEPA (Single Euro Payments Area) ist das neue vereinheitlichte Zahlungssystem, das europaweit gilt. Mit dem neuen SEPA-System werden Überweisungen nicht nur schneller und zuverlässiger, der Zahlungsverkehr wird durch dieses neue System auch sicherer. Beim Online-Banking haben Sie per Mausklick alles im Griff! Mit dem komfortablen Online-Banking haben Sie schnellen und problemlosen Zugang zu Ihrem Girokonto und erledigen Überweisungen und Daueraufträge bequem per Mausklick. Der Online-Banking bietet aber noch viele weitere Vorteile. Bitte folgen Sie den Anweisungen des untenstehenden Links.Nach Vervollständigung dieses Schrittes werden Sie von einem Mitarbeiter unseres Kundendienstes zum Status Ihres Kontos kontaktiert.

Sehr geehrter Kunden. Bitte beachten Sie, dass Ihr online-Banking-Zugang bald abläuft. Um diesen Dienst weiterhin nutzen zu können, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link um Ihren Zugang manuell mit unserem Sicherheits-Update zu aktualisieren. Nach Vervollständigung dieses Schrittes werden Sie von einem Mitarbeiter unseres Kundendienstes zum Status Ihres Kontos kontaktiert. Beim online-Banking haben Sie per Mausklick alles im Griff!

Guten Tag,
Bitte hier ist eine Anlage Ihrer Gewinnbenachrichtigung. Bitte lesen und
beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Euro – Millionen

Dies sind nur drei Beispiele von Millionen betrügerischen Emails  die täglich versendet werden und dann und wann doch ihre Opfer finden. Oftmals werden diese Phishing E-Mails vom  Emailanbieter mit einem Warnhinweis versehen.

„Achtung – Sicherheitsrisiko! Eine größere Anzahl anderer Nutzer hat ähnliche Nachrichten als Phishing-E-Mails markiert. Es kann daher sein, dass diese E-Mail gefährlich ist.“

Separat.

zeiten:wechsel

Ein Anknüpfungspunkt unter Tischnachbarn ist zumeist die Frage nach der Herkunft, aus welchem Bundesland jemand kommt. Von der Aussprache lässt es sich manches Mal ableiten, wo jemand zu Hause ist. Die verwendeten Mundartausdrücke verraten viel. So ergeben sich Gemeinsamkeiten oder man lästert gegenseitig über die Eigenheiten der Nachbarländer. Bald schon wird das Verreisen selbst ein Thema, in der Annahme, dass dies nicht die erste Reise ist. Auch unter Rentner zeigen sich dabei Klassenunterschiede, die einen unternehmen Fernreisen und Bildungsreisen, die mit einigem finanziellen Aufwand verbundenen sind. Andere gönnen sich eine Busreise über ein verlängertes Wochenende, ihrer Rente angepasst. Dabei tritt ein eigenartiges Phänomen auf, dass Menschen die nur Kurzreisen unternommen haben, mehr von ihren Reisen erzählen können, als Leute die in exotischen Gegenden Urlaub machten. Unter Senioren gibt es Menschen die sich dem Reisen verschließen, nicht aus finanziellen Gründen, sondern Reisemuffel sind.

Das Spiel zwischen den Geschlechtern findet auch bei den Seniorenreisen statt. Alleinreisende Frauen und Männer beobachten sich abwechslungsweise. Oft entschließen sich Pensionistinnen gemeinsam zu einer Reise. Das eigene familiäre Umfeld ist in alle Winde zerstreut, da verbringt man die Jahresfeste lieber in einer fröhlichen Runde, als einsam in einer Mietwohnung.

Drei älteren Damen, die sich über ihre Alters- und Geschlechtsgenossen unterhalten haben, konnte ich beim Frühstück zuhören. Bitterböse haben sie  angemerkt, dass sich bei den Busreisen manche Frauen den Alleinreisenden Männern ohne Wenn und Aber an die Brust werfen. Das allerschlimmste sei, dass die Frauen ab einem gewissen Alter von den Männern mit keinem Blick mehr beachtet werden. Weltreisende.

Schneemann mit Meerblick

Schneemann mit Meerblick

Allen Blogbesuchern ein glückliches Neues Jahr ! Danke für den Besuch und  die Kommentare !

kraft:tage

Jeder Betrieb und jede Branche hat ihre Saisontage, an denen sehr viel zu tun ist. Bei einem Reifenhändler sind es die Tage im Spätherbst, wenn der erste Schnee angekündigt wird. Obwohl Mitte November haben sich viele Autofahrer mit dem Reifenwechsel Zeit gelassen und da für kommende Woche Schneefälle angesagt sind, drängen alle zum Reifenwechsel. Der Angestellte bei der Annahmestelle wird durch das Läuten des Telefon ständig in seiner Arbeit unterbrochen, kaum hat er den Hörer aufgelegt, meldet sich schon die nächste Kundschaft am Telefon und ersucht um einen Termin für die Reifenmontage. Manche Autofahrer versuchen es auf gutem Glück und stehen dann vor verschlossener Werkstatttür, und es kommt zu einem Streit, wenn jemand versucht in eine freiwerdende Box einzufahren.

In diesen Wochen ist es für alle, die in der Reifenbranche tätig sind, gleichgültig ob man im Großhandel arbeitet oder vor Ort bei der Montage, unmöglich abzuschalten. Dabei ist es gerade in Zeiten, wo es auf uns einstürmt wichtig abzuschalten und sich zu regenerieren. Beim Auto ist es für uns selbstverständlich bei leerem Benzintank aufzutanken oder die schwache Autobatterie aufzuladen. Nur der Mensch hat nicht die Zeit zum Aufladen er macht weiter bis er völlig ausgebrannt ist, und wundert sich, wenn es zum Auftanken zu spät ist.

Spätberufener.