FINANZ:flut

Täglich drohen wir in einer Flut von Prospekten, die Preisnachlässe von 50%  bis zu 70 % versprechen, zu ersticken. Trotzdem merke ich an  alltäglichen Dingen, bei Gesundheitsvorsorge und Körperpflege, dass die Preise steigen. Eine der Dienstleistungen ist der Eintritt in das Thermalbad und der Haarschnitt. Ich will, ich kann, auf diese Dienstleistungen nicht verzichten. Ähnlich verhält es sich bei den Heizkosten, wer will in einer kalten Wohnung leben? Bei den Benzinpreisen kann ich die eine oder andere Fahrt durch einen Fußweg oder eine Radfahrt ersetzen.

 

Neue Preise gelten für die Rückenmassage. Bei der Massage ist es zu einem Gespräch über die Wirtschaftskrise gekommen, wie sich diese auf den Besucherstrom auswirkt. Die Krankenkassen bewilligen nicht mehr so viele Massagen wie vor Jahren, sie sparen bei der Anzahl der Verschreibungen. Die Masseurin merkt die Finanzkrise beim Trinkgeld, die Leute geben seltener und dann weniger Trinkgeld. Waren es vor einem Jahr zwei Euro bei einer Behandlung, so bekommt sie jetzt einen Euro. Waren es nach einer Serie von Behandlungen zehn Euro, so sind es jetzt fünf Euro.

 

Halbwertzeit.    

KUNST:halle

Der Kunstbegriff wird heute sehr weit ausgelegt. Viele vertreten die Meinung, dass die zeitgenössische Kunst das Wort Kunst nicht verdient. Die bessere und schönere Kunst hat es vor dreihundert Jahren gegeben. Für sie endet die Kunst vor hundert Jahren. Die Bilder von Schiele oder Kolig sind vor hundert Jahren von den meisten Zeitgenossen empört abgelehnt worden. Die Kunst der Wiener Aktionisten aus den sechziger Jahren, von Günter Brus, Valie Export oder Hermann Nitsch, findet heute in der Kunstszene Beachtung, wird aber von der Bevölkerung noch immer abgelehnt.  Dafür präsentiert man heute in der Kunsthalle die neuen Automodelle. Den neuen VW Golf als Kunst- und Kultobjekt. Die Menschen gehen vorbei an den Kultobjekten in den letzten Ausstellungsraum, dort erhält man mit dem Gutschein gratis ein Getränk.

 

Ein Capuccino.

FINANZ:universum

Vom Universum wissen wir, dass es menschlich unvorstellbare Ausmaße hat. Oft glaubten die Astronomen, dass sie am Ende des Universums angelangt sind, um dann ein paar Jahre später festzustellen, dass es noch größer ist. Eine Theorie besagt, dass es sich immer weiter ausbreitet, bis es in sich zusammen fallen wird. Es scheint, als ob sich die Phasen des menschlichen Wirkens in den Naturgesetzen wieder finden. Unser Denken den Naturgesetzen unterliegt, das freie Denken und Handeln eine Wunschvorstellung ist. Die Geschichte der Menschheit, die Existenz von Völkern und Staaten, die Marktwirtschaft, den Naturgesetzen folgt. Dies in kürzeren Zeitabständen, nicht in den Zeitabständen des Universums.

 

Die Wirtschaftskrisen welche ich erlebt habe waren, die Ölkrise Mitte der siebziger Jahre, die Krise der verstaatlichten Industrie in den achtziger Jahren, die Internetblase zur Jahrtausendwende und jetzt gibt es die Finanzkrise. Die Spekulationen an der Börse haben sich so ausgedehnt, dass sie jetzt zusammengebrochen sind.  Ob sich der Mensch in seinem Wirken von den Naturgesetzen abkoppeln kann, ist die Frage. Religiöse Schriften liegen vor.

 

Sackgasse.        

SICHER:heit

Bei den Meldungen von den Bankenpleiten und der Finanzkrise in den USA fragt man sich, wie sicher sind die Sparguthaben bei uns. Diese Frage stellen sich vor allem ältere Menschen und suchen die Bank auf, um sich vom Vorhandensein des Sparguthabens zu überzeugen. Es gibt jetzt von einigen europäischen Ländern eine Garantieerklärung für Sparguthaben. Die Jugend hat kaum die Möglichkeit etwas anzusparen, das frei verfügbare Geld wird in die Anschaffung von einem  Auto, Wohnungseinrichtung oder Hausbau investiert. Der Jugend wird  empfohlen für das Alter eine private Pensionsvorsorge zu treffen, aber wie sicher sind die Pensionsfonds in dreißig oder vierzig Jahren. Staatliche Pensionsgarantien werden von den Politikern vor jeder Wahl abgegeben, wohl deshalb, um die größte Wählergruppe, die Menschen vor dem Ruhestand und im Ruhestand an die Partei zu binden.

 

Die Klavierspieler.

ATEM:holen

Nach den heißen Augusttagen spürt man, dass die Natur erschöpft ist und sich nach einer Atempause sehnt. Gibt es ein paar Regentage, dann kann man sehen, wie sich die Pflanzen, Gräser, Sträucher erholen.  Allgemein sagt man, die Natur holt neuen Atem. Bei Katzen und Hunden kann man beobachten, dass die  Tiere sich an kühlen Tagen schneller bewegen. Sie sind aktiver,  sie dösen nicht mehr im kühlen Vorraum dahin. Neigt sich die Zeit der Schwammerlklauber und Beerenpflücker dem Ende zu, dann tritt für die Waldtiere eine Atempause ein. Die Anrainer an stark befahrenen Stadttangenten können am Sonntagvormittag Atemholen, wenn weniger Autos unterwegs sind. Sie können sich auf die Terrasse setzen und beim Frühstück richtig durchatmen.

 

Viele vergessen im Berufsalltag auf das Atemholen und gönnen sich die ganze Woche keine Ruhepause oder werden zum Durcharbeiten angehalten. Bei diesen ausgelaugten Menschen kann man den schlechten Atem riechen. Dagegen hilft, wenn man in der Natur dem Atem der Gräser, der Schmetterlinge und Käfer lauscht.

 

Durchatmen.